Kooperationsprojekt
Caritas & "St. Maria als"
Gott in der Stadt entdecken, oder: Was macht Gott in der Stadt?
Was passiert, wenn Menschen im öffentlichen Raum einfach „da sind“ – offen für das, was sich ereignet? Hier ist eine Person – haben Sie eine Idee?
In diesem Kooperationsprojekt des Diözesancaritasverbandes mit der Kirchengemeinde St. Maria und der Diözese geht es darum, solch eine Haltung der unverzweckten Präsenz im Sozialraum zu erproben. Experimentiert wird mit einer professionellen Rolle, die nicht von vorneherein auf bestimmte Angebote oder Zielgruppen festgelegt ist. Unsere Überzeugung ist: Wenn wir wirklich in aller Präsenz da sind, öffnet sich ein spiritueller Raum, in dem ein direkter und wertfreier Kontakt von Herzen möglich wird.
Konkret bedeutet dies, dass sich die Theologin Dorothee Steiof 2-3mal pro Woche im öffentlichen Raum im Umfeld der Kirche St. Maria in der oben beschriebenen Haltung aufhält. Sie ist da und hat Zeit. Es gibt keinen vorgefertigten Plan, was passieren "muss". Sie ist ansprechbar und offen für vielfältige Begegnungen und Gespräche. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei den Erfahrungen von Menschen, die in benachteiligten Lebenssituationen leben oder von Ausgrenzung bedroht sind.
Wichtige Inspirationen für das Projekt stammen aus der Spiritualität der Straßenexerzitien, der Spiritualität des Alltags von Madeleine Delbrêl (1904-1964) und den Erfahrungen der Präsenzpastoral in Holland. Angezielt ist so die Erprobung einer "geistlichen Form" der sozialräumlichen Präsenz.
Der Ansatz des Projektes passt gut zu "St. Maria als": Ein Kirche, die ihren Raum der Stadt anbietet, die ihn "frei gibt" für kreative Möglichkeiten der Aneignung und des Dialogs durch zivilgesellschaftliche Gruppen und die Menschen im Quartier.
Die pastoraltheologische Begleitung erfolgt durch Prof. Christian Bauer (Innsbruck) und Prof. Michael Schüssler (Tübingen).